Sie haben regelmäßig etwas Geld von ihren Netto-Einkünften übrig und würden gern damit anfangen, es sinnvoll zu verwenden, anstatt es lediglich für kurzfristige Freuden aufzugeben? Nach Begleichung Ihrer monatlichen Rechnungen würden Sie ihr übrig gebliebenes Geld lieber zur Seite legen und clever sparen, so dass es sich langfristig richtig für Sie lohnt? Dann könnte das hier vielleicht genau das Richtige für Sie sein:
Ein ETF-Sparplan.
Ein eigenes Vermögen aufzubauen und somit in die eigene Zukunft zu investieren, klingt für die meisten von uns verlockend. Vielen stellt sich dabei die Frage, wie das am besten zu realisieren ist. Mit einem ETF-Sparplan können Sie ein solches Vermögen langfristig planen und entwickeln. Hierbei bleiben Sie in der Regel flexibel, denn Sie können entscheiden, wie häufig Sie im Jahr einzahlen möchten und wie hoch die Rate sein soll.
-> Wichtig zu wissen ist: Da es sich hierbei um einen Sparplan handelt, der sich eher langfristig lohnt, wird empfohlen, eine Haltezeit von mindestens 10 bis 15 Jahren einzuplanen.
Was genau ist ein ETF?
ETF steht abgekürzt für Exchange Traded Funds. ETFs sind börsennotierte Investmentfonds, deren Anteile wie Aktien an der Börse gehandelt werden.
Mit einem ETF können Sie direkt an der Entwicklung eines zugrunde liegenden Marktindex teilhaben. Dabei kann es sich u.a. um einen Aktienindex wie den Dax, einen Rohstoffindex oder andere Indexthemen handeln. ETFs zählen zu den passiv gemanagten Fonds. Mit einem jährlichen Volumen von über 60 Milliarden Euro gelten diese unter den Finanzprodukten als zunehmend attraktiv.
Im Gegensatz zum täglichen Rücknahmepreis eines aktiv gemanagten Fonds, werden die Kurse eines ETF fortlaufend ermittelt – sie sind also deutlich flexibler zu handeln. Außerdem ist der Spread zwischen An- und Verkaufskurs sehr gering, da hier kein Ausgabeaufschlag anfällt. Dadurch, dass die ETF’s meist passive Indexfonds sind, fallen bei Ihnen lediglich außerordentlich geringe Verwaltungsgebühren an. Rein rechtlich gelten die ETF’s als Sondervermögen der Emittenten, was bedeutet, dass ihr Kapital von dem des Emittenten getrennt ist – ein Bonitätsrisiko ist daher auszuschließen. Viele Börsen haben bereits ein spezielles Marktsegment für die ETF’s eingerichtet.
Die Vorteile von ETFs im Überblick:
- Aufbau von langfristigem Vermögen
- niedrige Transaktions- und Verwaltungskosten
- Kurse sind deutlich flexibler zu handeln als die der klassischen Fonds
- sehr geringe Verwaltungsgebühren
- Ausschluss eines Bonitätsrisikos
- Finanzprodukt, das zunehmend an Attraktivität gewinnt
Was unterscheidet ETFs von klassischen Investmentfonds?
- Der wohl größte und eindeutigste Vorteil von ETFs gegenüber aktiv gemanagten Investmentfonds ist, dass die ETFs deutlich weniger kosten. (Verwaltungsgebühren bei ETFs liegen ca. zwischen 0 und 0,8 Prozent, bei aktiv gemanagten Aktienfonds bei ca. 1,5 bis 2 Prozent)
- Außerdem lassen sich ETFs schneller und somit einfacher verkaufen als herkömmliche Investmentfonds. Aus ihnen lässt sich also einfacher Bargeld machen. ETFs werden über die Börse gehandelt, während herkömmliche Investmentfonds beim Verkauf meist wieder an die Fondsgesellschaft zurückgegeben werden.
- ETFs bieten mehr Sicherheit, da Ihre Anteile getrennt vom Vermögen der Fondsgesellschaft sind. Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit einer Fondsgesellschaft sind Ihre ETF-Anteile also nicht davon betroffen und somit gesichert.
- Die Risikostreuung ist bei ETFs stärker: Das Anlagerisiko wird noch weiter vermindert, indem sie in eine höhere Anzahl von vielen verschiedenen Wertpapieren investieren als aktiv verwaltete Fonds. Daher eignen sich ETFs auch hervorragend für kleinere Vermögen. Wer mit dem Kauf einzelner Aktien vorhat, sein Risiko angemessen zu streuen, benötigt mindestens 50 verschiedene Werte aus unterschiedlichen Regionen und Branchen, was ohne ausreichend Geld und Wissen äußerst schwer zu realisieren ist. ETFs sind eine einfache und günstige Alternative.
Wie Sie mit einem ETF Geld anlegen können?
Sie benötigen ein Wertpapier-Depot – eine Art von Konto, auf dem Wertpapiergeschäfte abgewickelt werden. Diese Dienstleistung wird von Banken und von Online-Brokern angeboten.
-> Tipp: Bei Online-Brokern erhalten Sie dafür meist etwas günstigere Konditionen.
Wie entscheiden Sie sich für ETFs?
Mittlerweile ist es gar nicht mehr so leicht, einen Überblick über alle vorhandenen ETFs zu behalten. Die Auswahl von ETFs sollte anhand von Faktoren wie Performance, Gebühren und Risikoneigung erfolgen. Doch bevor Sie mit der tatsächlichen ETF-Auswahl beginnen, sollten Sie Ihren Anlagefokus festlegen und suchen sich eine Anlageklasse wie beispielsweise Aktien, Rohstoffe oder Renten aus. Danach fahren Sie mit der Index-Auswahl fort.
-> Tipp: Streuen Sie Ihr Geld weitgehend breit, also auf viele Unternehmen in unterschiedlichen Regionen.
Wenn Sie dann einen passenden Index gefunden haben, können Sie anfangen zu überlegen, welcher Fonds der richtige für Sie ist.
Doch worauf kommt es dabei an?
Bei der ETF-Auswahl stehen viele verschiedene Faktoren im Fokus. Generell gilt, dass Sie immer nach Ihren individuellen Bedürfnissen wählen und sich überlegen sollten, welche ETFs zu Ihrer Anlagestruktur passen. Einige wichtige zu beachtende Faktoren sind z.B.:
- Fondsvolumen: Ab einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro ist die Auswahl relativ sicher, da man hier von einer gegebenen Wirtschaftlichkeit ausgehen kann.
- Fondsalter: Um den Fonds besser einschätzen zu können, sollte er seit mindestens einem Jahr auf dem Markt sein, da dann ausreichend Daten zur Verfügung stehen müssten, um Vergleiche anzustellen.
- Wertentwicklung: Die Wertentwicklung umfasst Einflussfaktoren wie u.a. Kosten oder Steuern und zeigt die Management-Leistung des Fonds auf. Vergleichen kann man diese mittels Charts oder Renditezahlen. Die Wertentwicklung von ETFs sollte man immer über verschiedene Zeiträume vergleichen.
- Börsenliquidität: ETFs werden in der Regel über die Börse gekauft und verkauft. Man sollte also immer darauf achten wie die Liquidität eines ETFs ist, das heißt, wie gut es handelbar ist.
- Handelskosten: Die Ordergebühren für ein ETF unterscheiden sich von Bank zu Bank. Tipp: Manchmal bieten Online Broker ermäßigte Ordergebühren für den Kauf der ETFs bestimmter Anbieter an.
- Sparplanfähigkeit: Wollen Sie regelmäßig im Rahmen eines ETF Sparplans in einen ETF investieren, brauchen Sie dafür sparplanfähige Produkte. Welche das sind, erfahren Sie bei Ihrem Online Broker oder Ihrer Bank.
Hier finden Sie eine Übersicht der meist gehandelten ETFs.